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Verleger Friedrich Hänssler im Alter von 92 Jahren gestorben

Er war einer der bedeutendsten protestantischen Verleger Deutschlands: Am heutigen Dienstag ist Friedrich Hänssler im Alter von 92 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben, wie seine Familie mitteilte.

Am 100-jährigen Firmenjubiläum des SCM Hänssler-Verlags Anfang April dieses Jahres hatte Friedrich Hänssler krankheitsbedingt schon nicht mehr teilnehmen können. Er schöpfte seine Zuversicht aus der Bibel und aus seinem damit verbundenen, tief verwurzelten Glauben. „Wir sehen uns wieder!“, sagte er seiner Familie noch kurz vor seinem Tod.

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Friedrich Hänssler junior wurde am 6. März 1927 in Stuttgart geboren. Eindrücklich beschrieb er in seiner Biografie „Ein Leben für das Evangelium“, wie er in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges zu einem Erschießungskommando abkommandiert wurde, aber letztlich davon verschont blieb, selbst zu schießen. Diese Erfahrung sei für ihn eine „entscheidende Weichenstellung“ für sein sein weiteres Leben gewesen und habe ihn vertrauen lassen, dass Gott in jeder Situation helfen und eingreifen kann.

Nach dem Krieg studierte Hänssler Theologie und Musikwissenschaft. 1959 übernahm er den Hänssler-Verlag, den sein Vater 1919 gegründet hatte. Sein großer Wunsch war es stets, das Evangelium weiterzugeben. Das Schönste sei für ihn gewesen, so betonte er immer wieder, „dass ich als Verleger dazu beitragen kann, dass Christus gehört und gelesen werden kann.“ Im Jahr 2016 feierte Hänssler sein 65-jähriges Dienstjubiläum. Bis zum Sommer 2016 war er als Berater noch aktiv im Verlag tätig. Darüber hinaus kennzeichneten ihn seine Freundschaft zu Israel und die große Liebe zur Musik.

„Musik ist mein Leben“, das bekannte Hänssler gerne. Und so bildete diese auch einen Schwerpunkt im Verlagsprogramm. Für die Veröffentlichung der 200 geistlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs erhielt der Hänssler-Verlag die internationale Auszeichnung „Grand Prix du Disque. „Bach ist für mich der Beste“, sagte Hänssler.

Friedrich Hänssler engagierte sich in zahlreichen christlichen Gremien. Er leitete 22 Jahre lang den Württembergischen Brüderbund, gehörte zum Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz und war Mitgründer des Christlichen Medienverbunds KEP. Zusätzlich war er der Impulsgeber des Gebetsfrühstückstreffens für Mitglieder des Bundestags und mehrerer Landesparlamente. Friedrich Hänssler sagte dazu einmal rückblickend, dass ihm diese Aufgaben „von Gott gegeben wurden“ und er sich nicht selber darum bemüht habe.

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„Herausragende evangelistische Unternehmerpersönlichkeit“

„Mit dem Tod von Friedrich Hänssler haben wir einen der bedeutendsten evangelischen Verleger des 20. Jahrhunderts verloren“, so Klaus Jost, Vorsitzender der Geschäftsführung der SCM Verlagsgruppe. „Die Familie Hänssler und der Verlag mit allen Mitarbeitern sind froh und dankbar für sein Lebenswerk“. Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July würdigte den Verstorbenen als „herausragende evangelische, ja evangelistische Unternehmerpersönlichkeit.“ Sein Engagement im Verlags- und Kulturwesen habe er zuerst als Zeichen christlichen Glaubens, christlichen Zeugnisses, christlicher Haltung – in Wort, Musik und Tat verstanden. Die Evangelische Landeskirche danke ihm für sein vielfältiges und segensreiches Wirken.

Für sein gesellschaftliches und kirchliches Engagement erhielt Friedrich Hänssler zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, die Johannes-Brenz-Medaille der württembergischen Kirche sowie den Titel „Freund der Stadt Jerusalem“ – die die höchste Auszeichnung der Stadt Jerusalem, die an Nichtjuden verliehen wird.

 

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