Thomas Börner war 27 Jahre lang als als Arzt in der Frauenheilkunde tätig. Anfang des Jahres weigerte er sich, als Chefarzt der Gynäkologie der Elbe-Jeetzel-Klinik (Dannenberg) in seiner Abteilung weiter Abtreibungen vorzunehmen. Der Fall schlug hohe Wellen, das Sozialministerium drohte mit dem Entzug von Fördergeldern. Es kam zur Vertragsauflösung zwischen Arzt und Klinik. „Der Selektionsdruck wird steigen“, glaubt Börner, da die „sogenannte Pränataldiagnostik“ immer genauer werde. In Ausgabe 6/17 der Zeitschrift „Wir – gemeinsam unterwegs“ schreibt er: „Und wer weiß, Euthanasie im Mutterleib geht eines Tages vielleicht einher mit ’selbstbestimmtem‘ Freitod im Alter?“
Börner kritisiert rückblickend, dass ihm als Chefarzt der Gynäkologie das Recht verweigert worden sei, die Durchführung von Abtreibungen abzulehnen, obwohl ihm als Arzt dieses Recht gemäß § 12 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes ausdrücklich zustehe.
Link: Zeitschrift Wir – gemeinsam unterwegs des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes