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Söder lädt zum Runden Tisch über den „Kreuzerlass“ ein

Nach der teils heftigen Kritik am bayerischen „Kreuzerlass“ hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Einladung zu einem Runden Tisch zu „Werten, Kultur und Identität des Landes“ angekündigt. „Besser spät als nie“, kommentierte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick das Gesprächsangebot.

Söder will zu dem geplanten Runden Tisch 20 bis 30 Teilnehmer einladen. Die Gesprächsrunde soll weder zu groß noch zu exklusiv sein, sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Juni soll es losgehen.

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Die bayerische Landeskirche reagierte zurückhaltend: „Wozu wir nichts wissen, können wir nichts sagen“, sagte ein Sprecher. Man kenne das Angebot bislang nur aus den Medien. Ein Sprecher des katholischen Münchner Erzbischofs Reinhard Marx sagte am Donnerstag gegenüber der Passauer Neuen Presse, es bleibe abzuwarten, wie sich der runde Tisch konstituieren solle.

Teils hitzige Debatte

Bei einigen Parteifreunden stößt das Gesprächsangebot Söders auf Zustimmung. Der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel sagte der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag), dass er das Angebot Söders zu einem breiten Dialog begrüße, „weil es zum gesellschaftlichen und politischen Frieden beiträgt“. Er glaube, dass Söders Vorschlag eines Runden Tisches die teils hitzig geführte Debatte befrieden könnte: „Durch einen solchen Dialog könnte die Kritik an der Anordnung zum Anbringen von Kreuzen in Behörden entkräftet werden.“

Der ehemalige Landtagspräsident und frühere Chef des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück (CSU), sagte der „Augsburger Allgemeinen“, Söders Gesprächsangebot könne dazu beitragen, „die Situation mit den Kirchen, auch mit Kardinal Reinhard Marx und dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wieder zu normalisieren“. Zugleich äußerte er jedoch Kritik an der Art und Weise, wie der Kreuz-Erlass zustande gekommen sei: „Natürlich wäre es sehr viel besser gewesen, einen breiten Dialog an den Anfang zu stellen.“ Er hoffe nun, dass „wir noch zu einer konstruktiven und weiterführenden Beratung kommen“.

„Spaltung, Unruhe und Gegeneinander“

ZdK-Präsident Thomas Sternberg bezweifelt indes die friedensstiftende Wirkung des Runden Tisches zwischen CSU und Kirche: „Vertrauen wächst erst aus ausdauernder Verlässlichkeit – dafür sind die Fristen viel zu kurz“, sagte er dem Augsburger Blatt (Freitag). Gerade in Wahlkampfzeiten seien politische Schritte schwer zu beurteilen. Er begrüße aber grundsätzlich den Vorschlag eines Runden Tisches.

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Die Bayerische Staatsregierung hatte vor einigen Wochen angeordnet, im Eingangsbereich aller Landesbehörden deutlich sichtbar Kreuze anzubringen. Dafür hatte es Zustimmung, aber auch Kritik unter anderem von Kirchenvertretern gegeben. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hatte gesagt, mit der Kreuz-Anordnung werde „Spaltung, Unruhe und Gegeneinander“ ausgelöst.

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