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Charles Mully: „Gott hat mich zum Vater der Vaterlosen gemacht“

Charles Mully wächst als verarmter Waise in Kenia auf. Mit Gunst und harter Arbeit wird er einer der reichsten Männer Kenias – bis er den Ruf Gottes hört. Von jetzt auf gleich verkauft er alles, um sich um andere Waisenkinder zu kümmern.

Bis heute haben 24.000 junge Menschen durch Charles Mully und seine Organisation „Mully Children’s Family“ eine Chance auf ein selbständiges Leben bekommen. Seine außergewöhnliche Geschichte wurde von Regisseur Scott Haze verfilmt (hier als Stream in unserem Facebook-Kanal). Im Interview haben wir „Papa Mully“ zu seinem Leben befragt.

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Mr. Mully, wie fühlt es sich an, das eigene Leben auf einer großen Leinwand zu sehen?

Charles Mully: Das war wunderbar, echt faszinierend. Als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, habe ich geweint, ich konnte die Tränen einfach nicht zurückhalten. Es war sehr bewegend, meine Vergangenheit dort zu sehen und meine Familie mit ihrem Engagement heute.

Wer hatte die Idee, einen Film über Ihr Leben zu drehen?

Das war gar nicht meine Idee. Es gibt einige Bücher zu meiner Geschichte, wie: „Father to the Fatherless“ und „My Journey of Faith“. Sie sind in vielen Ländern und Sprachen erschienen. Ein amerikanischer Mann hat „Father to the Fatherless“ gelesen und war davon sehr bewegt. Er rief mich an und lud mich nach Amerika ein, um ihn zu kennenzulernen. Also besuchte ich ihn und seine Frau vor sechs Jahren. Bei dem Treffen sagte er mir: „Deine Geschichte hat mich zu Tränen gerührt, ich muss etwas tun.“ Er wollte mit Produzenten aus Hollywood einen guten Film aus meiner Geschichte machen, um ihr mehr Reichweite zu geben als nur durch die Bücher. Also reiste ich nach Kalifornien, um das Team kennenzulernen und sie kamen zu uns nach Kenia, um an dem Projekt zu arbeiten. Gott hat ein Wunder getan, das war ein Wunder.

„Ich will nicht nur Geld geben, die Armut lindern, sondern lieben.“

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Sie haben nach Ihrem Sinneswandel nicht nur Ihr ganzes Vermögen weggeben, sondern auch aufgehört, für Geld zu arbeiten. Wieso?

Das ist der innerste Kern, die Motivation meiner Mission: Ich will nicht nur Geld geben, die Armut lindern, sondern lieben. Es geht darum, Kinder zu bevollmächtigen. Jungen und Mädchen in die Gemeinschaft aufzunehmen, die ohne Kleidung, ohne Essen zu uns kommen. Es war ein Ruf Gottes, der mich bewegte, alles hinzugeben.

Ihre Familie tat sich sehr schwer mit Ihrer Entscheidung, den gewohnten Wohlstand aufzugeben. Haben sie sich irgendwann doch damit angefreundet?

Ja, es war furchtbar, echt schlimm für sie. Sie hatten das Gefühl, dass ich sie zurückweise und allein lassen würde. Sie haben geweint und dachten, ich sei verrückt geworden, konnten es erst gar nicht glauben. Aber mit der Zeit haben sie verstanden, dass ich sie wirklich sehr liebe und weiterhin Zeit mit ihnen verbringe. Deswegen blieben sie an meiner Seite und heute sind wir gemeinsam unterwegs in unserer Arbeit.

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Heute werden Sie nicht nur von Ihren eigenen acht Kindern, sondern vielen tausend anderen „Papa“ genannt. Was ist für Sie das Wichtigste am Vatersein?

Ich mag Kinder und helfe ihnen gerne. Deswegen überwältigt es mich und macht mich sehr glücklich, wenn sie „Daddy/Papa Mully“ zu mir sagen. Gott hat mich zu ihrem Vater gemacht, zum Vater der Vaterlosen. Wir sind die größte Familie der Welt. Es macht mich sehr froh und stolz, sie auf ihrem Weg erfolgreich zu sehen. Jetzt können sie sich selbst unterhalten und ihren Verwandten helfen. Wir lehren sie hier, wie sie Gott gehorchen und hart arbeiten, sich ausbilden. Aufrichtig Menschen und Gott lieben. Wir bereiten sie darauf vor, gute Mütter und Väter zu werden und ihre Kinder zu versorgen.

Was sind Ihre täglichen Aufgaben für „Mully Children’s Family“?

Ich bin von morgens bis abends im Einsatz. Morgens früh bete ich, dass Gott mir Kraft für den Tag gibt und ich nicht müde werde. Ich bete und spreche mit meiner Frau über den anstehenden Tag. Dann treffe ich die Arbeiter und stelle sicher, dass jeder seine Aufgaben erledigen kann. Ich manage die Arbeiter auf der Farm, in der Schule und betreue die Bauarbeiten. Wir arbeiten nicht nur mit den Kindern, sondern auch für die Umwelt, wir pflanzen Bäume und bauen Wasserspeicher, um die Bäume und Pflanzen zu versorgen. Ich gehe umher und rede mit den Menschen. Mein Wunsch ist, dass viele die Motivation und den Kern unserer Mission verstehen. Wir treffen uns zum Beispiel auch mit der kenianischen Polizei und trainieren sie gemeinsam mit Experten über zwei bis drei Tage darin, wie sie sich um misshandelte Kinder kümmern können.

Was sind Herausforderungen in Ihrer Arbeit?

Es ist oft sehr schwierig durch den Drogenmissbrauch der jungen Leute, der Entzug ist sehr langwierig. Viele sind es auch von Kind an gewohnt, zu stehlen. Manchmal fehlt uns das Geld, um Kinder zu Universitäten zu schicken, Medizin zu kaufen, oder in Dürren – wie jetzt – um Nahrung dazu zu kaufen. Außerdem unterstützen wir 32 Schulen, indem wir ihnen Lebensmittel liefern. Pro Schule sind das ca. 500 Schüler. Auch die Bücher für die Kinder sind sehr teuer. Insgesamt betreuen wir hier 4450 Kinder in all unseren Institutionen, in Tansania sind es noch einmal ca. 300.

„Jeder soll in seinen Fähigkeiten wachsen können und dazu befähigt werden, ein selbstständiges Leben zu führen“

Was kann sich in den Strukturen des Landes ändern, damit gar nicht erst so viele Kinder zu Waisen oder kriminell werden? Sehen Sie da schon Veränderung?

Ich bin sehr besorgt darüber, wie die Regierung gerade vorgeht, um das einzudämmen. Denn es ist eigentlich ihre Aufgabe, sicherzustellen, dass die Menschen in ihrem Land sauberes Wasser, Essen, Elektrizität, Medizin, Straßen, usw. haben. Aber in Afrika ist das nicht automatisch so. Deswegen bete ich, dass wir in Zukunft eine gute Regierung haben, und dass von den über 24.000 jungen Menschen, die unser Programm in den letzten 31 Jahren durchlaufen haben, einige in die Politik gehen. Oder dass sie Ärzte werden, Anwälte, Professoren und Richter, damit sie sich gegen Gewalt, Missbrauch und den Ausstoß von Frauen und Kindern einsetzen können. Jeder soll in seinen Fähigkeiten wachsen können und dazu befähigt werden, ein selbstständiges Leben zu führen und ein guter Bürger des Landes zu werden. Unser Programm ist dafür ein starker Motor, weil wir den Kindern gute Werte beibringen: Liebe, Fürsorge, Bildung und harte Arbeit. Ich bin sicher, dass sich da in einigen Jahren etwas verändern wird. Wir bekommen außerdem Besuch von Menschen aus Westafrika oder Südafrika, die sich das „Mully-Model“ anschauen und davon lernen wollen, um es in ihrem Land umzusetzen.

„Heute ist mein Glaube sehr stark, ich liebe Gott und vertraue Jesus, meinem Retter, der für uns gestorben ist und den diese Welt braucht.“

Hat sich Ihr Glaube bis heute verändert, im Vergleich zum Anfang Ihres Glaubens?

Als ich angefangen habe zu glauben, war ich in großen Schwierigkeiten und hatte einen sehr kleinen Glauben. Aber der ist immer weiter gewachsen, ich habe Arbeit gefunden, Gott hat mir Wohlstand geschenkt, eine Frau, meine Kinder und viele andere Dinge. Wunder sind mir gefolgt. So ist mein Glaube immer weiter gewachsen. Heute ist mein Glaube sehr stark, ich liebe Gott und vertraue Jesus, meinem Retter, der für uns gestorben ist und den diese Welt braucht. Wir brauchen Erlösung und dass er uns durch unser Leben führt. Nur dadurch ist unser Dienst so stark und bewegt so viele Menschen, sodass sie auch verstehen können, was es bedeutet, an Gott zu glauben. Das macht mich sehr glücklich.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Liesa Dieckhoff

Link: Schauspieler und Regisseur Scott Haze im Interview zu seiner Arbeit an „Mully“


„Mully“ kann seit dem 13.02. kostenlos auch auf Deutsch im Stream angeschaut werden. Das geht auf der Website des Films, www.mully-film.de sowie auf der Jesus.de-Facebook-Seite.

 

 

 

 

Anmerkung der Redaktion:

Es gab die Anfrage, ob MCF in Verbindung zu Scientology steht, da der Film Mully nach der englischen Premiere 2017 auch im Facebook-Kanal von Scientology zu sehen war. Dazu hat MCF eine Erklärung abgegeben:

„Mully Children’s Family (MCF) ist eine christliche, gemeinnützige, eingetragene Stiftung (anerkannt von der Evangelischen Kirche). MCF ist bei der Regierung von Kenia registriert, anerkannt und arbeitet mit verschiedenen karitativen Initiativen, Organisationen, Institutionen und Kirchen weltweit zusammen.

Wir glauben an Jesus Christus und unterstützen in keiner Weise die Überzeugungen von Scientology.

Die Vermarktung von Mully Movie im Jahr 2017 erfolgte in guter Absicht, um die Geschichte an so viele Menschen wie möglich zu bringen. Bei der breiten Bewerbung des Films erlaubte die Marketingfirma auch dem Scientology-Fernsehsender, den Film zu zeigen.

Später gab die für das Marketing verantwortliche Person ihr Leben Christus und wurde in Ndalani, Kenia, von Dr. Charles Mully getauft.“

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