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Erst Lebenskrise, dann Männer-Coach

Urplötzlich steckt Dirk Schröder in einer tiefen Sinn- und Lebenskrise. Alles steht infrage. Durch ein Männercamp findet er seine neue Berufung – und zurück zu seiner Leidenschaft für Gott.

Herr Schröder, wie kam es zu Ihrer großen Lebenskrise?

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Dirk Schröder: Alles lief eigentlich fantastisch. Ich arbeitete bei einem christlichen Werk, das immer mehr wuchs, war viel international unterwegs. Dann erschien plötzlich ein bitterböser Leserbrief über mich in der Zeitung, zur Arbeit der Pfadfinder-AG an einer Schule, wo wir uns um die Kinder kümmerten. Der stellte alles infrage, auch meine christliche Überzeugung, die ich dort einbrachte. Wir mussten die Arbeit beenden. Das stürzte mich ganz tief in die Krise.

Wie ging es Ihnen in dieser Zeit?

Es wurde sehr dunkel in mir. Meine Freunde kannten mich als Motivator und Ermutiger. Doch plötzlich war es so, als ob mein Lebensfunke weg war. Ich habe mich dann aus allem erst einmal zurückgezogen, war bei einer Ärztin für Psychiatrie und musste mich sehr tiefen Fragen stellen. Wir gingen an meine Muster ran, die ich mein ganzes Leben lang eingesetzt hatte, wo immer es ging. Und dann sagte Gott mir: Dirk, du hast dich abhängig gemacht. Du hast ’ne große Gabe, Menschen zu begeistern, aber du hast dich von ihrer Reaktion auf dich abhängig gemacht.

Ab 45 fangen Männer erst an
zu denken,
vorher funktionieren sie nur.

Wie haben Sie Gott in diesem Tal erlebt?

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Das Einzige, was ich in dieser Krise wusste, war: Gott ist bei mir. Seine Hand hält mich, bringt mich dadurch. Alles andere war weg. Ich hab ihn gespürt. Das hat mich so durchgetragen. Trotzdem fehlt mir zum Ende der Krise meine Leidenschaft für Gott. Ich hatte keinen Zugang mehr zu meinem alten Feuer. Dann war ich bei einem Männer-Camp in der Schweiz, da war es, als würde Gott mir die Hand entgegenstrecken und fragen: Wollen wir beide weitermachen, oder willst du tot am Boden bleiben? Da habe ich gesagt: Hier bin ich, bilde mich aus, setz mich ein, um Männer zu befähigen und ins Leben zu rufen.

Warum kommen die Männer zu Ihnen ins Coaching?

Ab 45 fangen Männer erst an zu denken, vorher funktionieren sie nur und versuchen, den Zielen dieser Welt hinterherzulaufen. Ab 45 halten sie langsam inne ­– einige mit Krise, andere ohne. Sie realisieren: Das Leben ist endlich. Die Kraft lässt nach, die erste Ehe ist vielleicht schon gescheitert, die Kinder gehen aus dem Haus. Ich kann nur mit denen arbeiten, die innehalten und gute Fragen stellen: Was hat wirklich Bestand?

Merken Sie, dass sich durch die Coronakrise die Themen der Männer verändert haben?

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Sie sind sensibler geworden, was ihre Fundamente angeht. Sie merken, was Bestand hat, wenn ihr Leben erschüttert wird. Bei vielen Selbstständigen geht es gerade um das nackte Überleben. Man kann dann entweder depressiv werden und anfangen zu trinken, oder sich näher zu Gott wenden und merken, dass man ihn braucht. Das ist eine unglaubliche Chance. Meine Frau und ich haben außerdem viele Anrufe von Ehepaaren in Not bekommen – denen fliegt alles um die Ohren, weil sie so viel beieinander sind. Wir haben im Frühjahr dann zum ersten Mal ein Webinar gemacht, mit über 200 Paaren aus 7 Nationen. Das wollen wir ausbauen.

Die Fragen stellte Liesa Dieckhoff, Redakteurin bei Jesus.de und MOVO.

Das Gespräch geht weiter! In Teil 2 des Interviews spricht Dirk Schröder über die große Verantwortung des Vaterseins und warum es für jeden wichtig ist, Gottes Stimme zu hören.


Dirk Schröder (Foto: Steven Haberland)

Dirk Schröder coacht Männer auf Berufungssuche, in Führungsverantwortung und Ehepaare. Er hat drei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in Eutin (www.dermaennercoach.de).

 

 

 

Das Interview ist zuerst im Männermagazin „MOVO“ erschienen. MOVO wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

 

 

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