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Jesus spricht: Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. | Matthäus 24,35

Von Andreas Schmierer

Auf wen oder was kann ich mich verlassen? Was ist zuverlässig und gibt mir Halt, wenn nichts mehr hält? Was ändert sich nicht, wie das Fähnchen im Wind? Fragen, die mir im Kopf kreisen. Fragen, die ich mir im letzten Jahr der Pandemie regelmäßig gestellt habe.

Würden wir Jesus fragen, so würde er vermutlich dasselbe antworten, was die Jünger in seiner „Endzeitrede“ im Matthäusevangelium schon gehört haben: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Mt 24,35)

Was steckt dahinter? Was meint Jesus damit? Die Corona-Pandemie, schmelzende Gletscher als Merkmalen des Klimawandels sowie die zunehmende Zahl an Kriegen weisen auf das (selbst-)zerstörerische Potenzial und die unentrinnbare Endlichkeit von Lebewesen und Lebensräumen auf unserem Planeten hin. Da braucht es nicht mehr viel Vorstellungsvermögen, um den Worten Jesu zuzustimmen: „Himmel und Erde werden vergehen.“ Im Hebräischen ist die Wendung „Himmel und Erde“ beliebt. Stilistisch ist sie ein sogenannter Merismus: Zwei Teile stehen stellvertretend für das Ganze.

Jesus macht uns da keine Illusionen. Alles hat ein Ende auf dieser Erde. Das kann Angst und Sorge hervorrufen: Was ist mit meinem schönen Haus? Meiner Büchersammlung? Was ist mit den Niagara-Fällen, dem Eiffelturm oder der Golden Gate Bridge? „Alles wird vergehen“, sagt Jesus. Nicht nur an dieser Stelle, sondern bereits in Bergpredigt (Mt 5,18). Schon der Prophet Jesaja wusste einige Jahrhunderte zuvor davon (Jes 51,6; 65,17; 66,22). Einen Höhepunkt findet dieses Wort in Offb 21,1, wo der Seher Johannes in einer Vision Folgendes erfährt: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ Damit ist auch schon die tröstliche Perspektive angedeutet: Wenn dieser Himmel und die Erde ein endgültiges Ende finden, dann werden auch Leid, Geschrei und Schmerz – wie es die Offenbarung nennt (Vgl. Offb 21,4) – nicht mehr existieren.

Himmel und Erde werden vergehen, aber Jesu Worte bleiben. Damit wird die Absolutheit der Aussage eingegrenzt. Ebenso ist es ein schier unglaublicher Anspruch! Kein Lehrer, kein Philosoph und kein Bestseller-Autor kann so etwas formulieren. Wenn mit dem Himmel und der Erde alles vergeht, so kann nur etwas, das seinen Ursprung außerhalb der Welt hat, Bestand haben. Jesus hat diesen Ursprung. Er ist wesensmäßig Gott und sagt von sich selbst: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,30) Ebenso bekennt der Kolosserbrief: „In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.“ (Kol 2,9). Jesus bestätigt mit der Aussage, dass seine Worte „Ewigkeitscharakter“ haben, was schon in Jesaja 40,8 ausgesagt wurde: „Das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.“

Zu Beginn des Johannesevangeliums bekommt das „Wort Gottes“ in einem kunstvollen Hymnus ein Gesicht: Jesus Christus. „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit.“ (Joh 1,14) Jesus ist somit das personifizierte Wort Gottes. An ihm und durch ihn wird der Wille Gottes für alle Menschen sichtbar und erfahrbar: die Befreiung des Menschen von Sünde, Schuld und Tod; die uneingeschränkte Gemeinschaft des Menschen mit Gott; die Gewissheit über eine ewige Heimat bei Gott. Dass wir eine Beziehung mit Gott haben können, das geht schon heute, wenngleich wir Gott erst nach unserem Leben face-to-face sehen werden. Seinen Jüngern und damit auch uns, die wir an ihn glauben, hat Jesus versprochen, dass er uns den Parakleten schicken wird, den Heiligen Geist. Das ist an Pfingsten passiert. Er erinnert uns an Jesu Worte, an lehrt, was Jesus versprochen hat und ist gerade in dunklen Zeiten ein Lichtstrahl, der uns Hoffnung und Zuversicht vermitteln darf.

Mit diesem Wissen im Hintergrund, dass auch nach dem Ende dieser Welt nicht alles im Chaos versinken wird, sondern Gott souverän die Geschicke unseres Lebens lenkt, kann ich beruhigt mit Psalm 33,4 einstimmen: „Des HERRN Wort ist wahrhaftig; und was er zusagt, das hält er gewiss.“

Jesu Worte haben kein Verfallsdatum, wie bestimmte Lebensmittel, die verderben und Schimmel ansetzen. Hätte Jesu einen Stempel mit einem Haltbarkeitsdatum, so würde „ewig“ draufstehen. Auf Jesus, das lebendige Wort Gottes, ist Verlass! Denn auch wenn, der Himmel und die Erde vergehen, Jesu Wort bleibt ewig bestehen.

Andreas Schmierer ist Vikar in Dornstetten.


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2 Kommentare

  1. Toller Beitrag ! Beinahe ein heilsgeschichtlicher Rundumschlag. Und was für ein gewaltiger Ausgangs-Vers “ Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ . Wieviel Aufmerksamkeit und Respekt sollten wir dem Wort Gottes zollen.
    Halten wir es mit David “ ich freue mich über dein Wort wie einer der große Beute macht“. Und „dein Wort ist süßer als Honig in meinem Mund“.
    Ich wage mit Paulus zu sagen, “ nicht dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin“.
    LG

  2. Vertrauen auf Ewiges Leben

    „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“! Damit ist auch schon die tröstliche Perspektive angedeutet: Wenn dieser Himmel und die Erde ein endgültiges Ende finden, dann werden auch Leid, Geschrei und Schmerz – wie es die Offenbarung nennt (Vgl. Offb 21,4) – nicht mehr existieren. Mit diesem Bibelvers ist dann (fast) auch alles zusammengefasst, um was es beim Glauben – als ein festes Vertrauen auf Gott – wirklich und letztlich geht: Es ist die Erlösung jeglicher Kreatur. Andreas Schmierer beschreibt mit Stichworten, was alles vergeht: Unser Haus, die Niagarafälle und letztlich unsere Welt. Eigentlich: Das ganze riesige oder unendliche Universum. Zur Zeit Jesu kannten die Menschen nur diese Erde, im Sinne einer Scheibe, quadratisch oder rechteckig mit vier Enden und dies war für die Leute der Antike die ganze Welt und alles was existiert. Heute ist Gott so unendlich wie das Universum. Ich gehe ein Stück weiter und sage, dass nur Gott alle Wirklichkeit verkörpert: Die Natur mit Pflanzen und Tieren, die Sterne, Galaxien, Galaxienhaufen, und auch die schwarze Materie sind letztlich seine Gedanken. Gott denkt uns, daher sind wir. Weil Gott aber immer denkt und Schöpfer ist, kann das Universum vielleicht ewig sein, ohne Anfang und Ende auch in Raum und Zeit. Er kann es aber auch, und damit die Zeit, erschaffen haben aus sich selbst. Immer sind wir daher Geist aus Gottes Geist. Nun müssen wir uns aber zugleich fragen, warum wir dann erlösungsbedürftig sind. Etwa auch, warum es die Sünde gibt. Oder das Fressen und Gefressen werden bei den Tieren. Bei uns Menschen das Verlieren des Paradieses, Mord und Totschlag mit der Untat des Kain am Bruder Abel, die vielen Kriege, Verbrechen, Grausamkeiten und alle fehlende Liebe ? Zwar ist die Schöpfungs- und Paradiesgeschichte ein antikes Glaubensbekenntnis, aber sie ist auch Gottes Wort und gleichsam verkündet sie uns allen: Mit dem Verlorenen Paradies kam die Grausamkeit in die Schöpfung. Was da schiefgegangen ist, wissen wir nicht. Jedenfalls dies alles wird nicht nur repariert, etwas verbessert oder optimiert, sondern alles wird in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Mit dem neuen Himmel und der neuen Erde wird ein völlig neues Universum und für uns eine ganz andere Heimat geschaffen. Es wird dann völlig andere Naturgesetze geben. Das Herrlichste daran ist, dass wir alle in diese neue Welt eingeladen sind. Gott ist Liebe und Barmherzigkeit. Er kam in unsere Welt als Jesus Christus und seine Worte vergehen nicht. Sie sind das Programm für das ganz Neue. Es gibt sehr viele Christinnen und Christen, die können sich ein Ewiges Leben nicht vorstellen und verwerfen ihr Vertrauen auf dieses Versprechen. Denn niemand kann sich den Himmel vorstellen. Allerdings mit Jesus im Leben, mit dem Heiligen Geist in der Seele und einem festen Vertrauen auf Gott, können wir uns auf unsere letzte Reise sehr freuen. Denn sie ist der Doppelpunkt zu noch etwas viel größerem. Das Kreuz von Golgatha ist irdisch gedacht und verstanden nur die Römische Todesstrafe an einem jüdischen Rabbi. Heilsgeschichtlich versöhnt sich Gott durch Jesu freiwilligem Opfer am Kreuz mit uns. Damit ist der Gerechtigkeit Genüge getan und wird daher begnadigt, weil Gott selbst unsere Schuld auf sich nahm. Wir sind erlöst. Jetzt wird Gott uns nur noch mit den Mitteln der Liebe erziehen. Kosmologisch bedeutet Erlösung: Es wird alles auf Anfang gesetzt und das Paradies, da Gott bei seinen Kreaturen wohnt, wird wieder neu hergerichtet. Wir sind Gottes geliebte Kinder und werden im Himmel alle Geheimnisse erfahren, die wir heute noch nicht wissen können. Jedenfalls die Hölle hier auf Erden, an der wir Menschen fleißig werkeln, wird endgültig vernichtet.

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