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Mir reicht’s! Aber wann?! – Die ewige Suche nach dem „Genug“

„There is such a thing as having too much.“ (deutsche Übersetzung: Es gibt so etwas, wie zu viel zu haben.). Das hat Stefanie Linner vor kurzem jemand in einem Vortrag sagen hören – und dieser Satz rang noch lange in ihr nach. Er klingt irgendwie selbstverständlich. Und trotzdem trifft er einen empfindlichen Nerv unserer Zeit.

Text: Stefanie Linner, Micha Deutschland

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KonsumgesellschaftNiemals zuvor in der Geschichte der Menschheit hat ein Mensch in unseren Gefilden mehr besessen. 10.000 Dinge. So viel findet sich heute im Durchschnitt in einem europäischen Haushalt. Nur zum Vergleich: Im Jahr 1900 waren es noch 400 Dinge. Bestes Beispiel sind auch unsere Kleiderschränke. Die sind zum Überquellen voll. Zwölf Kilogramm kauft jede und jeder in Deutschland durchschnittlich pro Jahr. Fast die Hälfte davon tragen wir selten oder nie. Noch nie war unser Leben so umfassend vom Erwerb, Nachschub und Verbrauch von Dinge – kurz gesagt: vom Konsum – bestimmt. Natürlich. Wir können nicht nicht konsumieren. Denn irgendwas ist immer: Wir brauchen ein Glas Wasser zum Trinken oder den Teller Nudeln, um satt zu werden.

Biologisch sind wir als Menschen darauf angelegt, unsere Grundbedürfnisse über den Verbrauch von Ressourcen als „Lebensmittel“ zu befriedigen. Aber was mal mit dem Gläschen stillen Wassers anfing, hat sich in unserer heutigen Zeit ausgewachsen zu einer echten „Konsumeritis“. Jeder einzelne Bereich unseres Lebens wird von dem bestimmt, was wir konsumieren: Geschmack, Erscheinung, Lebensstil. Wer wir sind oder sein wollen, wird maßgeblich durch unseren Konsum geprägt.

 

Wir alle zahlen eine hohen Preis für das Leben in der Konsumgesellschaft.

Nennen wir das Kind doch mal beim Namen: Wir leben in einer waschechten und eingefleischten Konsumgesellschaft. Das Leben in ihr kommt uns die meiste Zeit so natürlich vor, dass wir uns eine andere Art zu leben kaum noch vorstellen können. Und trotzdem: in nicht wenigen Menschen regt sich der Zweifel, ob das heute alles so mit rechten Dingen zugeht mit unserem Lifestyle. Immer mehr gerät uns hier in Deutschland ins Blickfeld, dass die Dinge unseres Lebens oftmals eine lange Leidensspur entlang ihrer Wertschöpfungskette produzieren. So kommt ein Großteil der hier gekauften Klamotten aus Ländern, die so geringe Löhne bezahlen, dass die Arbeiterinnen davon weder sich selbst noch ihren Familien genug Essen, Kleidung und andere Grundversorgungen kaufen können.
Wir müssen aber nicht mal bis in andere Länder und auf deren widrige und unwürdige Arbeitsbedingungen schauen, um zu merken: Wir alle zahlen eine hohen Preis für das Leben in der Konsumgesellschaft. Wir alle werden tagtäglich berührt, gezogen und gepusht von diesem nie zufriedenen Quälgeist des allgegenwärtigen Höher, Schneller, Weiter“. Wir alle kennen wohl dieses unbarmherzige Nagetier des „Nie genug“ in uns.

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Was haben wir als Christen diesen so schädlichen Stimmen und Mustern in und um uns entgegenzusetzen? Was bedeutet Nachfolge mittendrin in der Konsumgesellschaft ganz praktisch? Jesus hat doch allen Druck von uns genommen:
– unsere eigene Gerechtigkeit und Rechtfertigung vor Gott herzustellen.
– uns ständig selbst verurteilen zu müssen oder uns dafür zu verachten, was wir alles nicht sind oder nicht können.
– im Hamsterrad der unaufhörlichen Selbstoptimierung und im gnadenlosen „Höher, schneller, weiter“-Spiel“ mithalten zu müssen.

Tipps des Tages:

Fragen:
Was brauche ich wirklich in meinem Leben?
Welche Dinge, sind nice to have, aber nicht wirklich wichtig?
Was in meinem Leben lenkt mich von dem ab, was für mich wirklich wichtig ist?

Beten:
Wie mich der Vater liebt, so liebe ich euch. Bleibt in meiner Liebe! (Joh 15,9)
Gott, ich will verweilen in deiner Fülle, in deinem „Genug“. Daraus will ich mein eigenes „Genug“ schöpfen und leben. Da, wo du bist, bin ich zuhause bei mir. Da, wo du mich berührst, bin ich im Frieden mit mir. Ich bin zufrieden.

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Handeln:

  • Kaufe nur Dinge, die du wirklich brauchst!
  • Verschenke öfter Dinge, die du selbst noch schön findest und gern hast, die du aber im Grunde nicht wirklich in doppelter oder dreifacher Ausführung brauchst!
  • Geh‘ deine Schuhsammlung durch und folge dem Prinzip: alle Schuhe, die ich besitze, trage ich auch!
  • Verbanne dein Smartphone aus dem Schlafzimmer – es gibt analoge Wecker. 😉

Einfach leben Micha

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